Zelten in Kunst – Urban Campsite Amsterdam 2015 Eine Fahrradtour zum Strand von IJBURG in Amsterdam

Heute ist ein herrlicher Samstag. Wir können ausschlafen, die Sonne scheint und uns zieht es nach einem frisch gebrühtem Kaffee an die Sommerluft. Schnell ist der Rucksack gepackt und das Ziel im Groben klar: Amsterdam Oost entlang der IJ in Richtung IJsselmeer. So ganz wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es uns letztendlich an den Strand von IJburg mit dem Kunstprojekt ‘Urban Campsite Amsterdam’ verschlagen wird, aber das ist eigentlich auch egal! Draußen die (Wahl)Heimat mit dem Fahrrad, oder wie die Niederländer sagen, mit dem Fiets, erkunden.

Vom Zentrum in Richtung IJburg

Die Stadt ist wie immer drückend voll: voller Fahrräder und Touristen. Einhimsche meiden das touristische Zentrum so gut wie möglich, viel zu voll und hektisch. Natürlich nicht für die unzähligen Touristen und das ist auch gut so! So schlängeln wir uns über die 9-Straatjes (Grachten & Boutiqueviertel) über den Dam-Square, entlang am Schifffahrtsmuseum, der IJ-Brouwerij Richtung Flevo-Park. Wir lassen dabei das Freibad am Flevopark rechts liegen. Wobei eigentlich kommt hier ein wenig Lust auf zu stoppen und sich träumend in das frische Gras zu legen. Vielleicht auf dem Rückweg, überlegen wir kurz. Und so geht es am Fluss entlang. Dann überqueren wir eine beeindruckende Fahrradbrücke, von der ich gar nicht genug bekommen kann. Auf der anderen Seite angekommen, liegt ganz plötzlich ein weites Feld vor uns, der Diemerpark.

IJburg – Insel der modernen WohnungsArchitektur

Wir radeln auf einem perfekt präperierten Fahrradweg und erreichen nach ein paar Minuten einen ganz anderen Stadtteil von Amsterdam. Beeindruckende Einfamilienhäuser gemixt mit stylischen Mehrfamilienhäusern umgeben von Kanälen, Flüssen und ruhigen Gassen. Ein Traum für jeden, der einen Fabel für moderne Architektur besitzt, gepaart mit dem gewissen Etwas der wassernahen Lage von Amsterdam. Ein paar Straßen weiter biegen wir links ab und folgen der Hauptstraße. Mit einer großen Linkskurve geht es dann in Richtung IJburg Strand.

Eis, Eis Baby! Sommer, Sonne & ein Ijscupje

Wie es das Eis-Schicksal mit uns will, führt der Weg vorbei an einem der 16 Eisdielen der Kette “IJSCUPJE“. Wir können natürlich nicht widerstehen: die Eistheke wird gestürmt. Mit dem Eisbecher (Ijscupje) in der einen und unseren Fahrrädern in der anderen Hand, laufen wir dem Wasser entgehen. Dort lassen wir uns unser wohlverdientes Eis schmecken und beobachten dabei die Schüler der Surfschule beim Surfen. Vieles hat sich an diesem Teil von Amsterdam verändert. Neulandgewinnung im Rahmen des VINEX-Programmes hat den Strand vom Vorjahr deutlich in Richtung Wasser verschoben. Neugierig begeben wir uns also auf eine Entdeckungstour.

Der Strand von (Bl)Ijburg

Auf dem Weg ins “unbekanntes Land”, kommen uns immer wieder lustig bunte Schilder entgegen mit der Aufschrift: “JE BENT ER BIJNA”, was auf Niederländisch so viel bedeutet wie “GLEICH GESCHAFFT”. Was ist aber das Ziel? Der Strand von IJburg mit dem liebevollen Restaurant BLIJburg (BLIJ, sprich blei = froh, glücklich). Wir schließen unsere Räder an, denn diese sind am Strand nicht gestattet, und laufen zum Strand. Alles neu und unbekannt und angesichts des tollen Wetters, noch gar nicht so voll. Von weiten erkennen wir sofort einen großen, eingezäunten Bereich mit dem Schriftzug “URBAN CAMPSITE”. Spannend.

Urban Campsite Amsterdam 2015 – Zelten in Kunst

Und nun zur Entdeckung des Tages und zum Thema meines heutigen Artikels: Urban Campsite Amsterdam 2015, das “Kunst – Schlaf – Erlebnis”. In einem eingezäunten Terrain entstand 2015 wieder ein eher weniger traditioneller Campingplatz, auf dem Kunst und Camping zusammen finden. Verrückte und einzigartige Kunstobjekte formen als Unterkunft für Camper, Kunstinteressiert oder einfach nur Sommergenießer diesen einzigartigen Zeltplatz. Als öffentlich zugängliche Open-Air Ausstellung erschaffen die 13 Kunstwerke eine einmalige Umgebung für eine einmalige Erfahrung. Wie schon beschrieben, ist dieser Teil von IJburg ein neu erstandenes und ungenutztes Gebiet im Osten der Stadt. Nichts stand hier zuvor und plötzlich sprießen Kunst und Leben, wie aus dem Nichts. Denn auch die ersten Pflanzen finden den Weg in diese trockene und sandige Gegend und geben dem ganzen Projekt eine ganz besondere Atmosphäre. Urban Campsite Amsterdam eben, anders, frisch und ganz besonders nah für jeden.

Kunstwerke des Urban Campsite Amsterdam 2015

Schon beim Betreten des Terrains fühlt es sich an, als wäre ich wieder mit meinen Eltern am Strand der Ostsee: alles erscheint sauber, gepflegt mit einem besonderen Augenmerk auf Umweltbewusstsein und Ökologie. Offene Sitzgelegenheiten, eine Küche unter freiem Himmel, Bänke und eine Feuerstelle runden das Campinggefühl passend ab. Einige Kunstwerke aber haben es uns besonders angetan:

Wir erkunden fast jedes Sandkorn des Platzes und bestaunen die Kunstwerke und deren Idee dahinter. In Einigen wollen wir sofort eine Nacht verbringen und abends den tollen Tag am Lagerfeuer abrunden. Der Buchungskalender wird am Abend gecheckt 😉

Ein toller Tipp für einen Sonntag Abend oder, wie es eine Freundin gerade erst gemacht hat, eine Hochzeit, ist die “Kapel van Blijburg“, eine wunderbare und einmalige Adresse! Geöffnet immer sonntags ab 10:00 Uhr kann hier bis spät abends der sonnige Tag am Strand genossen und passend beendet werden.

Hinweis für diesen Ausflug:

Die Gesamtdauer von Amsterdam Zentrum/ West beträgt ungefähr 1 Fahrrad-Stunde pro Strecke bei gemütlichem Tempo. Nicht so der Fahrradfan für längere Distanzen? Mit der Straßenbahn ab Amsterdam Centraal (Hauptbahnhof) sind es ca. 15 Minuten mit der Tram Nummer 26. Ticktes gibt es wie üblich beim Fahrkartenverkäufer in der Straßenbahn. Viel Spaß!

NAch Unserem Ausflug zum ‘Urban Campsite Amsterdam’ Fahren wir kommende Woche wieder mit dem Rad. Mehr dazu auf unserem Blog.

Karl & Daan

Karl & Daan | Adventurer | Discoverer | Gourmets. A German - Dutch Amsterdam based gay couple traveling through art & culture, nature & cities , themeparks & hidden places enjoying the beauty of everything they encounter (gay friendly tested)

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